Geschichte

Dives sur Mer feierte 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Oberkochen

2. – 5. Oktober 2009

Eine Delegation unter der Leitung von Herrn Traub und bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung, des EAG und des SPVO, insgesamt etwa 50 Personen, ist am Donnerstag, dem 1. Oktober nach Dives abgereist, um an der Feier zum 25-Jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum teilzunehmen. Mit gewohnt großer Herzlichkeit wurden die Gäste, die zum Teil in Privatquartieren untergebracht waren, empfangen.

Wie schon beim Besuch der französischen Delegation im Juni in Oberkochen stand auch diese Begegnung unter dem Thema „Wasser“. Daher wurde am Freitag der Besuch der Caudemuche-Quelle eingeplant. Diese Quelle entspringt in einem gemauerten Stollen, der im Jahre 1915 von Deutschen Kriegsgefangenen zur Wasserversorgung von Dives angelegt wurde.

Wie schon beim 20-jährigen Jubiläum waren die Oberkochener Gäste am ersten Tag in der Berufsfachschule „Jean Jooris“ zum Mittagessen eingeladen. In dieser Schule werden Gastronomiefachkräfte ausgebildet. Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren hatten zum ersten Mal die Gelegenheit, ihre erlernten Fertigkeiten unter Beweis zu stellen.

Am Nachmittag stand der Besuch der im Bau befindlichen neuen Kläranlage von Cabourg auf dem Programm. Diese Anlage soll die inzwischen zu klein gewordene alte Kläranlage ersetzen. Mit Baukosten von insgesamt 20 Millionen Euro kann in dieser modernen Einrichtung ab Mitte Oktober das Abwasser von 25.000 Einwohnern für die drei Kommunen Cabourg, Houlgate und Dives sur Mer aufbereitet werden.

Eine besondere Ehrung erwartete am Samstag Vormittag die Herren Peter Traub und Rudi Jährling aus Oberkochen und Pierre Mouraret und Christian Bréard aus Dives. Die vier Herren wurden von Grand Maître Yves Begassat in die „Confrérerie de la Teurgoule“ aufgenommen, mit einer feierlichen Inthronisation mit dem Orden dieser Bruderschaft ausgezeichnet und damit zum Ritter geschlagen – wohl gemerkt jedoch mit einem Kochlöffel!

Mit dieser symbolischen Handlung durch die große Kommission wurden sie verpflichtet, die Traditionsspeise der Normandie, das Teurgoule, in Ehren zu halten. Das Teurgoule ist ein Milchreis mit Zimt und Zucker, der in einer Tonschüssel 5 Stunden lang im Backofen gebacken wird und herrlich schmeckt! Vor einem interessierten Marktpublikum durften sie diese Traditionsspeise im Rahmen der Zeremonie versuchen!

Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Pennedepie in die Destillerie „Manoir d’Appreval“ zu einer Kostprobe der normannischen Köstlichkeiten, mit der Möglichkeit, einige Flaschen einzukaufen!

Ein kleines Schiff, die „Jolie France“, wartete auf uns in Honfleur, um uns bei einer Fahrt auf der Seine die Küstenlandschaft und die Skyline von Le Havre zu zeigen und uns vor allem einen Blick auf die gewaltige Brücke „Pont de Normandie“ zu bieten – ein wirklich beeindruckendes Bauwerk! Die Brücke mit einer Spannweite von 856 Metern überquert die Seine-Mündung und verbindet Le Havre auf dem rechten Ufer mit Honfleur auf dem linken Ufer im Süden. Insgesamt erstreckt sich der 21 Meter breite Brückenzug über eine Länge von 2.145 Metern.

Am Sonntag bildete ein gemeinsam gestalteter Gottesdienst in der Kirche „Notre Dame“ den Auftakt für die offiziellen Feierlichkeiten. Der feierliche Festakt fand in der historischen Markthalle statt. Umrahmt von musikalischen Vorträgen des Schülerchores vom Gymnasium Paul-Eluard sprachen Bürgermeister Mouraret, Bürgermeister Traub, Madame Sylvie Lenourrichel, die Vertreterin des Departement Calvados für Partnerschaftsangelegenheiten, Christian Bréard und Rudi Jährling. Es folgte die feierliche Unterzeichnung der Freundschaftsurkunde. Abgerundet wurde der Festakt durch einen Stehempfang.

Am Sonntag Abend haben sich die Gäste und Gastgeber noch einmal bei einer „Dégustation“ der Produkte der Normandie im Gästehaus „Les Tilleuls“ getroffen. Es wurde viel gesungen und gelacht und alle waren sich sicher – wir sehen uns wieder!

Das Wetter war während der Tage in Dives zwar kühl, aber ab und zu schien auch die Sonne. Richtig unangenehm wurde es am Montag Morgen, als wir bei Regenwetter den Bus bestiegen. Der Regen begleitete uns während der ganzen 14-stündigen Fahrt nach Oberkochen.