Aktuelles

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Jahreshauptversammlung 2023

Am Donnerstag, 12. Oktober fand im Naturfreundehaus traditionell die diesjährige Jahreshauptversammlung statt. Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den Vorsitzenden Alexander Kolb wurde den verstorbenen Mitgliedern, Angehörigen und Freunden gedacht. Im Anschluss erfolgte durch die Schriftführerin Renate Vogel der Jahresbericht. Hierbei wurde auf nachfolgende Ereignisse zurückgeblickt:

–  Neuwahl des Vorsitzenden bei der Jahreshauptversammlung im April 2022.
–  Feier des 30-jährigen Partnerstadt-Jubiläums mit Montebelluna am Stadtfest im Juni 2022.
–  Palio und Jubiläumsfeier in Montebelluna Anfang September 2022.
–  Tod unseres Ehrenmitglieds Harald Gentsch am 18. Oktober 2022.
–  Gemeinsames Oktoberwochenende mit Christian Bréard und Francois Massicot-Germain in Oberkochen.
–  Bildvortrag „Cammino di Francesco“ am 13. April in der Mühlenscheune.
–  Reise nach Dives-sur-Mer an Christi Himmelfahrt.
–  Stadtfest Oberkochen mit Grillfest auf der Skihütte im Juni.
–  Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Bürgermeister Peter Traub in Mátészalka im August.
–  Palio in Montebelluna im September.

Im Anschluss erfolgte der Bericht des Vorsitzenden. Hierbei dankte er insbesondere den Vorstandsmitgliedern Richard Burger, Renate Vogel und Sabine Zoller sowie dem gesamten Beirat für die sehr gute Zusammenarbeit und die Unterstützung. Im kommenden Jahr soll mit einem „französischen Jahr“ das 40-jährige Jubiläum mit Dives-sur-Mer im Fokus stehen. Des Weiteren gilt es gemeinsam mit den Schulen die Schüleraustausche wiederzubeleben.
Reinhold Vogel berichtete in Vertretung der Kassiererin Sabine Zoller über die solide Finanzen des Vereins und bescheinigte als Kassenprüfer eine einwandfreie Kassenführung. Herr Bürgermeister Traub schlug daraufhin die Entlastung des Vorstands und Beirats vor, die seitens der Anwesenden einstimmig erfolgte. Bevor der Abend gemütlich ausklang wurden insbesondere Möglichkeiten zur Begeisterung von jungen Leuten für den Verein besprochen.

 

Mátészalka verleiht Ehrenbürgerschaft an Bürgermeister Traub

Die ungarische Stadt Mátészalka wurde im Juni 2008 von Bürgermeister Peter Traub als dritte Kommune in den Kreis der Städtepartnerschaften aufgenommen. Beide Städte verbindet eine gemeinsame Geschichte. In der ungarischen Region lebt eine deutsche Minderheit, nachdem im 18. Jahrhundert zahlreiche Schwaben dorthin ausgewandert sind. Des Weiteren hat das Oberkochener Unternehmen Carl Zeiss in Mátészalka einen Produktionsstandort. Über die Jahre sind zudem viele Freundschaften entstanden. Diverse Hilfeleistungen, zuletzt aufgrund des Krieges in der Ukraine, wurden von Bürgermeister Peter Traub iniitiert und von dem Gemeinderat unterstützt.

Folgerichtig und aufgrund persönlicher Verbundenheit wurde Bürgermeister Peter Traub von seinem ungarischen Amtskollegen Peter Hanusi am 20. August 2023 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Zu dieser besonderen Ehre gratuliert der Verein für Städtepartnerschaften Oberkochen Bürgermeister Peter Traub ganz herzlich!

Möge die Freundschaft zwischen Mátészalka und Oberkochen noch lange bestehen!

Vertreterinnen und Vertreter aus den Partnerstädten in Oberkochen

Anlässlich des Stadtfestes waren wieder mehrere Freunde aus den Partnerstädten Dives-sur-Mer, Mátészalka und Montebelluna sowie zusätzlich aus Kócs in Oberkochen. Der traditionelle Partnerschaftsabend fand in diesem Jahr bereits nachmittags auf der Skihütte statt. Bestes Wetter sowie kühle Gertränke und Köstlichkeiten vom Grill ermöglichten einen geselligen Austausch. Im Vorjahr stand klar das 30-jährige Jubiläum mit der italienischen Partnerstadt im Mittelpunkt. Im kommenden Jahr soll dies die dann seit 40 Jahren bestehende Freundschaft mit Dives-sur-Mer sein.

Alexander Kolb,Vorsitzender des Vereins für Städtepartnerschaften Oberkochen, nahm in seiner diesjährigen Rede unter anderem Bezug auf drei Werte, die die Städtepartnerschaften verkörpern:
1. Freundschaften, die sich gegenseitig auch mal Fehler verzeihen sowie Verständnis und Vertrauen geschaffen haben; letztendlich dadurch Frieden garantieren.
2. Gastfreundschaft, die man stets bei den gegenseitigen Besuchen erfährt.
3. Partnerschaft, da man nur gemeinsam die Städtepartnerschaft gestalten kann.
Eine wesentliche Herausforderung bleibt es weiterhin, neue Personen – insbesondere junge Menschen – für die Partnerstädte zu begeistern. Vor dem Hintergrund der heutigen Reisemöglichkeiten und Interessen ist dies kein leichtes Unterfangen.

Bild von links: franz. Vorsitzender Christian Bréard, ungar. Bürgermeister Péter Hanusi, Bürgermeister Peter Traub, ital. Stadtrat Daniele Pincin,
ital. Vorsitzender Lazzaro Lattanzio, Vorsitzender Alexander Kolb

Kurzvisite in Dives-sur-Mer

Der Verein für Städtepartnerschaften organisierte über Christi Himmelfahrt eine Reise in die französische Partnerstadt Dives-sur-Mer. Für drei der sieben Personen war dies der erste Aufenthalt in unserer Partnerstadt am Ärmelkanal.
Am Donnerstag war die erste Herausforderung die Anreise, da viele Pariser Wochenendurlauber ebenfalls an das Meer fuhren. Doch Dank des herzlichen Empfangs der vier Gastfamilien waren die Strapazen der Reise am späten Nachmittag sofort vergessen.
Der Freitagmorgen startete mit einem französischen Frühstück in den Gastfamilien und einem Besuch des örtlichen Fischmarktes. Das Angebot an frischem Fisch, Krabben, Muscheln und sonstigen Meeresfrüchten war sehr vielfältig.

Daran anschließend wurde die Stadtbibliothek und das berühmte „Maison Bleue de Da Costa“ („das blaue Haus“) besichtigt. Hierbei handelt es sich um ein Grundstück, auf diesem der Künstler da Costa aus entsorgten Porzellan- und Glasscherben meterhohe Kunstwerke entwarf. Auf die Besucher wirkt es wie eine eigene kleine Stadt. Den Mörtel färbte er hierbei blau, daher die Namensgebung.

Eine Stadtführung inklusive Besichtigung der katholischen Kirche „Notre Dame“ rundete das Programm am Freitag ab. Von dem Dach des Kirchturms hatte man einen wunderbaren Ausblick über Dives und die Umgebung, inkl. das Meer. In der Markthalle fand zu diesem Zeitpunkt ¬eine Ausstellung zur Stadtgeschichte statt. Hier wurde nochmals die Bedeutung des ehemaligen Kupferwalzwerkes deutlich, das viele Familien sowie die Stadt über Jahrzehnte prägte und bis heute beeinflusst. Zwei ehemalige Verwaltungsgebäude werden von der Stadt heute als Kulturstätten genutzt. In den 90er Jahren entstand auf dem Großteil des Firmengeländes der heutige Sporthafen. Im „Village d’Art Guillaume-le-Conquérant“ wurde die Geschichte von Wilhelm der Eroberer, der von Dives im Jahr 1066 seine Flotte nach England übersetzte und dieses bis in das Jahr 1087 regierte, erlebbar.

Am Samstagvormittag wurde der örtliche Wochenmarkt besichtigt. Viele regionale Erzeuger vermarkten hier ihre eigenen Produkte. Die große Auswahl an Fisch, Wurst, Fleisch, Gemüse, Brot, Calvados und Cidre sowie vieles mehr lies keine Wünsche offen. Den Nachmittag verbrachten die Gastfamilien eigenständig, überwiegend gemütlich im Garten und am Meer. Philippe und Ghislaine Hanse begrüßten währenddessen Christian Bréard und Alexander Kolb, die jeweiligen Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, mit Freunden in ihrem Garten. Am Haselnussbaum, der vor sieben Jahren aus einer Haselnuss von der Ostalb entstand, wurde die Freundschaft bekräftigt. Anlass war der erste Besuch des neuen Vorsitzenden aus Oberkochen.

Am Abend lud die stellvertretende Bürgermeisterin Chantal Massieu zu einem Empfang in das Rathaus. Die Anwesenden zogen eine kurze Bilanz der letzten Tage und blickten mit Freude auf das 40-jährige Jubiläum im kommenden Jahr. Die Kurzvisite am Ärmelkanal rundete ein gemeinsames Abendessen mit Freunden des Städtepartnerschaftsvereins am Hafen ab.


Bereits am Sonntag musste wieder die Rückreise nach Oberkochen, die dieses Mal staufrei verlief, angetreten werden. Die Bilanz: Vier Tage, sieben Personen, zwei Fahrzeuge, 1.966 km und wundervolle Eindrücke aus Dives-sur-Mer. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle nochmals den Gastfamilien Bréard, Hanse, Labigne und Moreau, die uns herzlich aufgenommen haben.

Auf Pfaden des Cammino di Francesco

Der Verein für Städtepartnerschaften Oberkochen hatte nach dem Osterfest am 13. April zu einer virtuellen Pilgerreise in den Mühlensaal geladen. Karl Busch, ehemaliger Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins in Bartholomä, fesselt die etwa 40 Personen mit seinen mündlichen Ausführungen und einer Vielzahl an eindrucksvollen Bildern an ihre Stühle.

Im Jahr 2017 startet eine kleine Gruppe von rund 30 Personen zunächst in Florenz. Ziel ist es, in den kommenden Jahren in insgesamt vier Etappen auf den Spuren von Franz von Assisi bis nach Rom zu wandern. Der Franziskusweg ist einer der bedeutendsten Pilgerwege in Italien: Rund 700 km und mehrere tausend Höhenmeter gilt es zu bewältigen; geschichtsträchtige Orte, Kirchen und Klöster säumen den Weg.

Laut Goethe „Wo du zu Fuß warst, da bist du wirklich gewesen“ ersetzen Worte und Bilder zwar auch künftig nicht die Erfahrungen einer eigenen Pilgerreise. Die bildhaften Eindrücke von der italienischen Landschaft und den historischen Gebäuden werden dank der Anekdoten gleichwohl sehr lebendig.

Der Vorsitzende Alexander Kolb dankt abschließend Karl Busch sowie den Helferinnen und Helfern für die Gestaltung des in doppelter Hinsicht gelungenen Abends. Alle Einnahmen sind für einen guten Zweck: 222 Euro, leicht aufgerundet, helfen „Ärzte ohne Grenzen“ dabei, in Krisenregionen humanitäre Hilfe zu leisten.

Bericht zur Wanderung des Vereins für Städtepartnerschaften

Anlässlich des Besuches unseres Freundes und des Vorsitzenden des Comité de Jumelage aus Dives-sur-Mer, Christian Bréard, und seiner Partnerin Francoise lud der Verein seine Mitglieder und Freunde am Sonntag, den 23. Oktober 2022 kurzfristig zu einer gemütlichen Wanderung ein.

Um 13.00 Uhr startete bei sonnigem Wetter eine kleine Gruppe vom Wanderparkplatz Volkmarsberg. Revierförster Reinhold Vogel führte die Gruppe an und berichtete Spannendes über den Oberkochener Wald. Beim Gleitschirmstartplatz oberhalb der Brunnenhalde bot sich zudem ein fantastischer, klarer Blick auf die Alpen.

Die zweistündige Tour fand ihren gemütlichen Abschluss in der Volkmarsberghütte des Schwäbischen Albvereins, bevor gestärkt der Rückweg zum Parkplatz angetreten wurde.

Die Gäste aus Frankreich und die Mitwanderer nutzten ausgiebig die gemeinsame Zeit zum Austausch von persönlichen Neuigkeiten sowie aktuellen Informationen aus den Partnerstädten.

Ein denkwürdiger Abend der Völkerverständigung am 25. Juni 2022


Seit dreißig Jahren sind Oberkochen und Montebelluna fest liiert. Ein emotionaler Stabwechsel von Harald Wollner an Alexander Kolb mittendrin

Von Lothar Schell

Gleich viersprachig parlierte Bürgermeister Peter Traub beim Partnerschaftsabend in der Mühlenscheune: Deutsch, französisch, italienisch und ungarisch. Dreißig Jahre Städtepartnerschaft mit der norditalienischen Stadt Montebelluna galt es zu feiern, viele Gäste waren auch aus Dives-sur-mer in der Normandie und aus dem ungarischen Mátészalka da.

Über einhundert Gäste, die größte Delegation waren die Montebelluneser mit Bürgermeister Dr. Adalberto Bordin an der Spitze. Aus Dives waren die beiden Vize-Bürgermeister Chantal Massieu und Denis Leloup gekommen und aus Mátészalka die stellvertretende Bürgermeisterin Mariana Kícsak. Bürgermeister Peter Traub brachte seine Freude über das Wiedersehen nach der langen Corona-Zeit zum Ausdruck. Städtepartnerschaft sei für die Stadt Oberkochen ein wichtiges Anliegen, das man auch in Zukunft mit Nachdruck pflegen wolle.

Bürgermeister Dr. Adalberto Bordin aus Montebelluna würdigte die fest gewachsene Partnerschaft mit seiner Stadt. „Wenn sich Menschen internationaler Herkunft verstehen, dann ist dies echte und von unten gewachsene Partnerschaft über alle Grenzen hinweg“, sagte Bordin.

Chantal Massieur aus Dives-sur-mer blickte auf die Europafahne in der Mühlenscheune mit den Worten: „Dies ist ein festes Zeichen für unsere Beziehung.“ Gerade in der heutigen, von kriegerischen Krisen getragenen Zeit, sei dies von großer Bedeutung.

Mariana Kicsak aus der ungarischen Partnerstadt Mátészalka überbrachte die Grüße von Bürgermeister Peter Hanusi. In ihrer emotionalen Rede dankte sie der Stadt Oberkochen für die finanziellen Zuwendungen für die nahe Mátészalka angekommenen Flüchtlinge aus der Ukraine. „Wir haben den festen Willen, die Kontakte in Zukunft weiter zu verstärken“, erklärte Kicsak.

„Grenzen weiter abzubauen ist oberstes Ziel“ Alexander Kolb, Vorsitzender Verein für Städtepartnerschaften Oberkochen

Alexander Kolb ging auf die Entwicklung der Städtepartnerschaft mit Montebelluna ein. Er erwähnte die basalen Beziehungen zwischen dem katholischen Kirchenchor mit seinem damaligen Chorleiter Fritz Hägele, die Freundschaft mit der „Banda Musicale“, den Schüleraustausch mit dem Ernst-Abbe-Gymnasium und die sportlichen Beziehungen der Leichtathleten und Handballer des TSV Oberkochen. Nicht unerwähnt ließ Kolb seine persönliche Geschichte, als er 2008 beim Euro-Palio seine heutige Ehefrau Claudia Crema aus Montebelluna kennengelernte. Nach einer fünfjährigen Fernbeziehung heiratete man und die Krönung sei die Geburt des heute achtmonatigen Sohnes Vincent gewesen. Kolb appellierte, die Idee der Städtepartnerschaften zu forcieren. „Die können nur lebendig bleiben, wenn sie auch ernsthaft gepflegt werden“, fuhr Kolb fort. „Grenzen weiter abzubauen ist oberstes Ziel“, so Kolb wörtlich. Am Ende der Partnerschaftsfeier gab es dann noch einen sehr emotionalen Akt, als der Ehrenvorsitzende des Vereins für Städtepartnerschaften Oberkochen, Harald Wollner (85), dem neuen Vorsitzenden Alexander Kolb (33) das Partnerschaftslogo ans Revers steckte. Wollner war nach dem unvergessenen Rudolf Heitele jener Akteur, der der Idee der Städtepartnerschaften in Oberkochen mit Herzblut Nachschub verliehen hatte. „Für mich ist dies Ansporn und Herausforderung zugleich“, dankte Alexander Kolb. Dann ging´s ans Buffet, das der Mühlenverein vorbereitet hatte.