Aktuelles
Auf Pfaden des Cammino di Francesco
Der Verein für Städtepartnerschaften Oberkochen hatte nach dem Osterfest am 13. April zu einer virtuellen Pilgerreise in den Mühlensaal geladen. Karl Busch, ehemaliger Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins in Bartholomä, fesselt die etwa 40 Personen mit seinen mündlichen Ausführungen und einer Vielzahl an eindrucksvollen Bildern an ihre Stühle.
Im Jahr 2017 startet eine kleine Gruppe von rund 30 Personen zunächst in Florenz. Ziel ist es, in den kommenden Jahren in insgesamt vier Etappen auf den Spuren von Franz von Assisi bis nach Rom zu wandern. Der Franziskusweg ist einer der bedeutendsten Pilgerwege in Italien: Rund 700 km und mehrere tausend Höhenmeter gilt es zu bewältigen; geschichtsträchtige Orte, Kirchen und Klöster säumen den Weg.
Laut Goethe „Wo du zu Fuß warst, da bist du wirklich gewesen“ ersetzen Worte und Bilder zwar auch künftig nicht die Erfahrungen einer eigenen Pilgerreise. Die bildhaften Eindrücke von der italienischen Landschaft und den historischen Gebäuden werden dank der Anekdoten gleichwohl sehr lebendig.
Der Vorsitzende Alexander Kolb dankt abschließend Karl Busch sowie den Helferinnen und Helfern für die Gestaltung des in doppelter Hinsicht gelungenen Abends. Alle Einnahmen sind für einen guten Zweck: 222 Euro, leicht aufgerundet, helfen „Ärzte ohne Grenzen“ dabei, in Krisenregionen humanitäre Hilfe zu leisten.
Bericht zur Wanderung des Vereins für Städtepartnerschaften
Anlässlich des Besuches unseres Freundes und des Vorsitzenden des Comité de Jumelage aus Dives-sur-Mer, Christian Bréard, und seiner Partnerin Francoise lud der Verein seine Mitglieder und Freunde am Sonntag, den 23. Oktober 2022 kurzfristig zu einer gemütlichen Wanderung ein.
Um 13.00 Uhr startete bei sonnigem Wetter eine kleine Gruppe vom Wanderparkplatz Volkmarsberg. Revierförster Reinhold Vogel führte die Gruppe an und berichtete Spannendes über den Oberkochener Wald. Beim Gleitschirmstartplatz oberhalb der Brunnenhalde bot sich zudem ein fantastischer, klarer Blick auf die Alpen.
Die zweistündige Tour fand ihren gemütlichen Abschluss in der Volkmarsberghütte des Schwäbischen Albvereins, bevor gestärkt der Rückweg zum Parkplatz angetreten wurde.
Die Gäste aus Frankreich und die Mitwanderer nutzten ausgiebig die gemeinsame Zeit zum Austausch von persönlichen Neuigkeiten sowie aktuellen Informationen aus den Partnerstädten.

Ein denkwürdiger Abend der Völkerverständigung am 25. Juni 2022
Seit dreißig Jahren sind Oberkochen und Montebelluna fest liiert. Ein emotionaler Stabwechsel von Harald Wollner an Alexander Kolb mittendrin
Von Lothar Schell
Gleich viersprachig parlierte Bürgermeister Peter Traub beim Partnerschaftsabend in der Mühlenscheune: Deutsch, französisch, italienisch und ungarisch. Dreißig Jahre Städtepartnerschaft mit der norditalienischen Stadt Montebelluna galt es zu feiern, viele Gäste waren auch aus Dives-sur-mer in der Normandie und aus dem ungarischen Mátészalka da.
Über einhundert Gäste, die größte Delegation waren die Montebelluneser mit Bürgermeister Dr. Adalberto Bordin an der Spitze. Aus Dives waren die beiden Vize-Bürgermeister Chantal Massieu und Denis Leloup gekommen und aus Mátészalka die stellvertretende Bürgermeisterin Mariana Kícsak. Bürgermeister Peter Traub brachte seine Freude über das Wiedersehen nach der langen Corona-Zeit zum Ausdruck. Städtepartnerschaft sei für die Stadt Oberkochen ein wichtiges Anliegen, das man auch in Zukunft mit Nachdruck pflegen wolle.
Bürgermeister Dr. Adalberto Bordin aus Montebelluna würdigte die fest gewachsene Partnerschaft mit seiner Stadt. „Wenn sich Menschen internationaler Herkunft verstehen, dann ist dies echte und von unten gewachsene Partnerschaft über alle Grenzen hinweg“, sagte Bordin.
Chantal Massieur aus Dives-sur-mer blickte auf die Europafahne in der Mühlenscheune mit den Worten: „Dies ist ein festes Zeichen für unsere Beziehung.“ Gerade in der heutigen, von kriegerischen Krisen getragenen Zeit, sei dies von großer Bedeutung.
Mariana Kicsak aus der ungarischen Partnerstadt Mátészalka überbrachte die Grüße von Bürgermeister Peter Hanusi. In ihrer emotionalen Rede dankte sie der Stadt Oberkochen für die finanziellen Zuwendungen für die nahe Mátészalka angekommenen Flüchtlinge aus der Ukraine. „Wir haben den festen Willen, die Kontakte in Zukunft weiter zu verstärken“, erklärte Kicsak.
„Grenzen weiter abzubauen ist oberstes Ziel“ Alexander Kolb, Vorsitzender Verein für Städtepartnerschaften Oberkochen
Alexander Kolb ging auf die Entwicklung der Städtepartnerschaft mit Montebelluna ein. Er erwähnte die basalen Beziehungen zwischen dem katholischen Kirchenchor mit seinem damaligen Chorleiter Fritz Hägele, die Freundschaft mit der „Banda Musicale“, den Schüleraustausch mit dem Ernst-Abbe-Gymnasium und die sportlichen Beziehungen der Leichtathleten und Handballer des TSV Oberkochen. Nicht unerwähnt ließ Kolb seine persönliche Geschichte, als er 2008 beim Euro-Palio seine heutige Ehefrau Claudia Crema aus Montebelluna kennengelernte. Nach einer fünfjährigen Fernbeziehung heiratete man und die Krönung sei die Geburt des heute achtmonatigen Sohnes Vincent gewesen. Kolb appellierte, die Idee der Städtepartnerschaften zu forcieren. „Die können nur lebendig bleiben, wenn sie auch ernsthaft gepflegt werden“, fuhr Kolb fort. „Grenzen weiter abzubauen ist oberstes Ziel“, so Kolb wörtlich. Am Ende der Partnerschaftsfeier gab es dann noch einen sehr emotionalen Akt, als der Ehrenvorsitzende des Vereins für Städtepartnerschaften Oberkochen, Harald Wollner (85), dem neuen Vorsitzenden Alexander Kolb (33) das Partnerschaftslogo ans Revers steckte. Wollner war nach dem unvergessenen Rudolf Heitele jener Akteur, der der Idee der Städtepartnerschaften in Oberkochen mit Herzblut Nachschub verliehen hatte. „Für mich ist dies Ansporn und Herausforderung zugleich“, dankte Alexander Kolb. Dann ging´s ans Buffet, das der Mühlenverein vorbereitet hatte.

Jahreshauptversammlung des Vereins für Städtepartnerschaften - neuer Vorsitzender
Am 14. April 2022 lud der Verein für Städtepartnerschaften Oberkochen zur Jahreshauptversammlung in das Naturfreundehaus ein. Pandemiebedingt musste diese zuvor mehrfach verschoben werden.
Der 2. Vorsitzende Richard Burger begrüßte die anwesenden Gäste, darunter Bürgermeister Peter Traub und den Ehrenvorsitzenden Harald Wollner.
Der Bericht der Schriftführerin Renate Vogel war sehr kurzweilig, nachdem in den vergangen beiden Jahren die Aktivitäten des Vereins reduziert werden mussten. Insbesondere persönliche Zusammenkünfte mit Bürgerinnen und Bürgern aus den Partnerstädten Montebelluna, Dives-sur-Mer und Mátészalka waren nur selten möglich. Hervorgehoben wurde die Fahrt der Schulband des Ernst-Abbe-Gymnasiums mit 45 Schülerinnen und Schülern sowie 13 Betreuungspersonen in die französische Partnerstadt.
In diesem Jahr blickt der Verein daher sehr erwartungsvoll auf die Durchführung des diesjährigen Stadtfestes, um insbesondere das 30-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Montebelluna und Oberkochen feiern zu können.
Die Kassenführerin Sabine Zoller sowie die Kassenprüfer Melanie Fiedler und Reinhold Vogel bescheinigten einen soliden Finanzhaushalt des Vereins mit seinen 240 Mitgliedern, weshalb der Vorstand und Beirat einstimmig entlastet wurden.
Alexander Kolb, bisheriger Pressereferent, trat die Nachfolge von Roland Seimetz an, der das Amt des Vorsitzenden im Dezember 2020 niedergelegt hatte. Vor etwa 20 Jahren wurde der persönliche Grundstein einer besonderen Beziehung zur Idee der Städtepartnerschaften gelegt. Alexander Kolb war damals mit den Leichtathleten des TSV Oberkochen das erste Mal in das Trainingslager nach Montebelluna gefahren. Es folgten über die Jahre weitere Trainingsaufenthalte und mehrere Teilnahmen am dortigen Europalio – einem historischen Heuwagenrennen mit Mannschaften aus ganz Europa. Bei diesem sportlichen Wettstreit stand die unmittelbare Völkerverständigung im Vordergrund. Das Palio im Jahr 2008 war der Auftakt einer persönlichen Liebesgeschichte mit Claudia Crema, die aus Montebelluna stammt, mit späterer Heirat und der kürzlichen Geburt eines gemeinsamen Sohnes. Alexander Kolb bestätigte, dass der Vorsitz des Vereins für Städtepartnerschaften damit „sprichwörtlich wie die Faust auf das Auge passt“.
Weitere Wahlergebnisse: Richard Burger wurde als 2. Vorsitzender wiedergewählt. Sabine Zoller als Schatzmeisterin und Renate Vogel als Schriftführerin wurden in ihren bisherigen Vorstandsämtern bestätigt. Lieselotte Burger, Karsten Falk, Peter Traub, Eva Shamlou als Internetreferentin, Angelika Walter sind als Angehörige des Beirates wiedergewählt und Claudia Crema als neues Beiratsmitglied aufgenommen worden. Melanie Fiedler und Reinhold Vogel üben das Amt der Kassenprüfer ebenfalls weiterhin aus.
Als erste Amtshandlung bedankte sich der neue Vorsitzende bei Richard Burger für die kommissarische Leitung des Vereins und bei allen Anwesenden für das ausgesprochene Vertrauen.
Im Anschluss berichtete Alexander Kolb von den herausragenden Verdiensten von Roland Seimetz in den letzten sechseinhalb Jahren. Sein privates Hobby, die Durchführung regelmäßiger Motorradausfahrten, förderte stark den persönlichen Kontakt. In allen drei Partnerstädten war er im positiven Sinne „bekannt wie ein bunter Hund“. Der Verein hofft, weiterhin von dem intensiv gepflegten Netzwerk profitieren zu können. Auch sein Busführerschein inklusive Beförderungserlaubnis war bei den verschiedenen Ausfahrten sehr von Vorteil. Summa summarum: Roland Seimetz hat sich als bisheriger Vorsitzender äußerst verdient gemacht und den europäischen Integrationsprozess durch die Pflege der Städtepartnerschaften persönlich unterstützt. Seitens des Beirates und des Vorstandes ist ihm hierfür große Anerkennung und Wertschätzung gewiss.
Eine gute Vereinsarbeit ist ohne treue Mitglieder nicht möglich: Vor diesem Hintergrund wurden für 25-jährige Mitgliedschaft Lieselotte und Richard Burger, Karl Maier, Gabi und Josef Schönmetz, Michele Smerilli, Ursula Stock und Hans-Peter Wolf jeweils mit einer Urkunde und einem Gutschein für die örtliche Buchhandlung geehrt.
Bevor der Abend im Anschluss in gemütlicher Runde ausklang, beglückwünschte Bürgermeister Peter Traub den Verein zum gelungenen Generationenwechsel und wünschte dem neuen Vorstand alles Gute.

v. l. Harald Wollner, Alexander Kolb, Lieselotte Burger, Ursula Stock, Richard Burger, Peter Traub