Geschichte

Besuch aus unseren Partnerstädten Dives sur Mer, Montebelluna und Mátészalka

25.6. – 27.6.2010 in Oberkochen

EU-Thema: Regenerative Energieformen – eine Chance für Europa

Wegen der immer wichtiger werdenden Suche nach alternativen und regenerativen Energieformen gewinnt die Energiegewinnung aus nachwachsenden Materialien wie Grünschnitt und Holz immer mehr an Bedeutung. Die EU-Kommission in Brüssel hat dieses Thema als einen Schwerpunkt für die Programmgestaltung von Städtepartnerschaftliche Begegnungen vorgegeben.

Der Verein für Städtepartnerschaften e.V. hat dieses Anregung aufgegriffen und im Rahmen des Oberkochener Stadtfestes 2010 ein entsprechendes Programm ausgearbeitet. Wir konnten zur Realisierung dazu Herrn Dipl.-Ing. Josef Berdnik der Firma NEO – Natur Energie Ostalb GmbH & Co. KG aus Ellwangen-Neunheim gewinnen. In einem Vortrag am Freitag, dem 25. Juni im Forum des EAG führte Herr Berdnik das interessierte Publikum aus unseren Partnerstädten Dives sur Mer, Mátészalka und Montebelluna und aus Oberkochen in diese Materie in Wort und Bild ein.

Wer macht sich schon Gedanken darüber, was mit dem Grünschnitt und dem Holz passiert, das aus unseren Gärten in den Grünabfall-Container im Bauhof gekippt wird. Das konnten wir bei unserem Besuch der Firma Ritter Recycling GmbH in Essingen erfahren.

Das nächste Ziel unserer Informationsfahrt war die Firma NEO in Neunheim. Der technische Geschäftsführer Matthias Rueß führte uns durch die noch im Bau befindliche Anlage des Biomasse-Kraftwerkes, eine der modernsten Anlagen dieser Art.

Dipl. Ingenieur Josef Berdnik, der für die technischen Erläuterungen verantwortlich zeichnete, wies auf die Besonderheiten des Projekts hin. Erstmalig werde in der Region Energie aus der Verwertung von Grünschnittabfällen privater Haushalte gewonnen und genutzt. Dabei werden die Holzanteile in einem Dampfkessel verbrannt. Mit dem Dampf wird eine Turbine betrieben, welche den erzeugten „Biostrom“ in das öffentliche Stromnetz einspeist.

An diesem Kraftwerk ist außerdem ein Pelletwerk angegliedert. Mit der Wärme aus der Turbine werden Sägespäne aus den benachbarten Sägereien getrocknet und zu Brennpellets gepresst. Da die Wärme ganzjährig gebraucht und genutzt wird, arbeitet die Anlage besonders effizient. Zusätzlich wird im Frühsommer Grüngras als Futtermittel getrocknet und zu Grascops ebenfalls pelletiert.

Die ca. 12 Mio. teure Anlage ist so dimensioniert, dass Sie mit den Rohstoffen aus dem Ostalbkreis versorgt werden kann. Mit dem Kraftwerk werden 13 neue Arbeitsplätze geschaffen und 40.000 to Holzpellets pro Jahr produziert. Damit kann man ca. 20 Mio Liter Heizöl einsparen. Die zusätzlich eingespeiste Strommenge reicht zur Versorgung von ca. 4.000 privaten Haushalten. Die Arbeiten an der Anlage wurden bereits im März begonnen. Josef Berdnik zeigte sich zuversichtlich, dass das neue Werk termingerecht im November dieses Jahres in Betrieb genommen werden kann.

Nach dem Mittagessen im „Landgasthof Hirsch“ in Neunheim stand noch ein Besuch des Ellwanger Schlosses auf dem Programm.

Sehr gut besucht war am Abend der Ökumenische Gottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul, der von den beiden Geistlichen Bellmann und Macho gestaltet wurde.

Beim Partnerschaftsabend in der Mühlenscheune trafen sich die Oberkochener Bürgerinnen und Bürger mit ihren Freunden aus den Partnerstädten Dives sur Mer, Montebelluna und Mátészalka. Der Mühlenverein hatte die Bewirtung übernommen und für die musikalische Umrahmung sorgte die Band „Smooth operators“ unter der Leitung von Christian Bolz.