Geschichte

Eine Begegnung voller Harmonie

war das Treffen mit unseren Freunden aus Dives-sur-Mer über das Himmelfahrt-Wochenende 2012 in Oberkochen.

In diesem Jahr fand die Begegnung wieder in Oberkochen statt, nachdem wir im vergangenen in Dives-sur-Mer zu Gast gewesen sind. Eine Bereicherung dieser Treffen ist es auch, dass nicht nur die Partnerschaftsvereine zusammenkommen, sondern dass sich die Vereine beider Städte kennenlernen.

So stand der Chorgesang im Mittelpunkt der Begegnung. Aus Dives-sur-Mer war Chor „Cantabile“ angereist, um sich musikalisch mit unserem Sängerbund zu messen, was am Samstag beim Partnerschaftsabend über die Bühne ging!

Unsere Gäste trafen am Donnerstagmorgen nach einer langen Busfahrt am Rathaus ein und wurden von den Gastgebern in Empfang genommen. Nach der Quartierverteilung, Ausruhen, Frühstück und Mittagessen begann das Programm mit dem Besuch der Feilenschleiferei in Königsbronn. Das Gebäude in der Brenzstraße wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, und diente als Drahtzieherei. Es wurde 1902 durch die Königlichen Hüttenwerke und 2009 durch den Kulturverein erworben mit dem Ziel, ein Museum der Königsbronner Industriegeschichte einzurichten.

 

Im Kannenmuseum in der Pfisterei im Königsbronner Klosterhof waren Kannen aus vielen Epochen zu bewundern und wir konnten uns einen Eindruck davon machen, in wie vielen Formen, Mustern und Farben die Künstler und Hafner seit vielen Jahrhunderten praktische Kannen für den Alltag entworfen und hergestellt haben. Frau Hug, die Initiatorin des Museums und eifrige Sammlerin, sowie Frau Rall brachten den Gästen nahe, wie die Kannen hergestellt wurden und konnten viele Einzelheiten zu den Gegenständen vermitteln.

Das Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall – Wackershofen war das Ziel der Fahrt am Freitag. Die Führung durch das weitläufige Gelände mit über sechzig Gebäuden vom Mittelalter bis in die 1950er Jahre, die von außen und innen zu besichtigen sind, boten einen interessanten Einblick in die Bauweise, mit der unsere Altvorderen die Gebäude erstellt haben. Alle Gebäude wurden in den Jahrzehnten seit 1979 aufwändig nach Wackershofen transportiert, oder wie die Fachleute sagen: „transloziert“. Dabei ging es darum, soviel originale Bausubstanz mitzunehmen und wieder zu verwenden wie nur möglich und so wenig wie nötig zu ergänzen oder zu erneuern.

Der Besuch in der ehemaligen freien Reichsstadt Schwäbisch Hall „Am Kocher, Hall die löbliche Stadt, vom Saltzbrunn ihren Ursprung hatt“, bot uns die Gelegenheit, in der historischen Altstadt mit ihren schmalen Gassen, den Kocher überspannenden Holzbrücken und den schmucken Fachwerkhäusern, auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln. Vor dem barocken Rathaus und der romanisch-gotischen Kirche St. Michael wurde Rast gemacht. Die Gäste bewunderten die große Freitreppe, auf deren 53 Stufen seit 1925 jedes Jahr professionelles Freilichttheater inszeniert wird.

Am Samstagvormittag stand eine Wanderung zum Schützenhaus auf dem Programm, wo ein Picknick vorbereitet war. Das reichhaltige Buffet, ein Platz an der Sonne, der Blick auf die jungen Blätter des Waldes und auf Oberkochen waren ein froher Beginn des Tages. Der Chor „Cantabile“ ließ es sich nicht nehmen, unter der Leitung seiner charmanten Dirigentin Mathilde Marodon einige Lieder zu singen, die im engen Dreißental ein laut hallendes Echo hervorriefen.

Beide Chöre trafen sich am Nachmittag im Musiksaal der Dreißentalschule noch zu Chorproben in Vorbereitung auf den Partnerschaftsabend, der in der Mühlenscheune stattfand. Zu diesem Abend wurden auch die Gastgeber als Dank für ihre Gastfreundschaft eingeladen. Die Damen und Herren des Mühlenvereins hatten die Tische schön eingedeckt, was einen sehr festlichen Eindruck machte.

Bürgermeister Peter Traub ergriff zunächst das Wort und begrüßte die Anwesenden sehr herzlich im Namen der Stadt Oberkochen. Ihm folgte die Vorsitzende des Verein für Städtepartnerschaften, Lilo Burger. Sie bedankte sich auch bei allen Gastgebern und betonte, wie bedeutend deren Gastfreundschaft für die Städtepartnerschaftlichen Begegnungen seien, denn ohne ihre tatkräftige Unterstützung wären solchen Treffen nicht realisierbar.

Der frühere Vorsitzende des SPVO und heutige Ehrenvorsitzende Harald Wollner hat seit vielen Jahren an einer Vereinschronik gearbeitet, die den Zeitraum seit der Vereinsgründung und dem Beginn der Städtepartnerschaft mit Dives-sur-Mer im Jahre 1984 bis zum Jahr 2009 umfasst. In den Jahren 1992 wurde die Partnerschaft mit Montebelluna und im Jahre 2008 mit Mátészalka begründet. Harald Wollner hat in der Chronik Fotos, Zeitungsberichte und andere Texte zusammengetragen und daraus ein Werk erstellt, das einen Überblick über all das bietet, was seit 1984 geschehen ist.

Herr Wollner stellte die Vereinschronik in deutscher und französischer Sprache vor. Das erste Exemplar überreichte er Herrn Bürgermeister Peter Traub und weitere Exemplare an die anwesenden Ehrengäste Ghislaine Hanse und Christian Bréard vom Comité de Jumelage, an Anne Marie Mouraret, die Gattin des Diver Bürgermeisters Pierre Mouraret, an die Chorleiterin Mathilde Marodon, an Philippe Tribouillard, den Vorsitzenden des Chores und an Margret Riede.

Nach der Geschenküberreichung durch die Diver und die Oberkochener begann das Chorkonzert, das vom Chor „Cantabile“ aus Dives-sur-Mer und vom Sängerbund gestaltet wurde. Es erklangen bekannte französische und deutsche Lieder. Zum Schluss sangen beide Chöre gemeinsam die Europahymne „Freude schöner Götterfunken“ sehr eindrucksvoll in deutscher Sprache!

Nach dem Abendessen spielte Hans Glatting auf dem Akkordeon und mit Gesang, Tanz und guter Unterhaltung endete der gemütliche Partnerschaftsabend zu später Stunde.

Am Sonntagmorgen traf man sich zur Verabschiedung am Rathaus und unter Winken machten sich unsere Freunde aus Dives-sur-Mer auf die lange Heimreise. Damit ging diese harmonische Begegnung mit unseren Freunden aus Dives-sur-Mer leider zu Ende.